Grenzbild Rothwein
Folgende Personen haben bei der Erarbeitung des Grenzbildes Rothwein mitgewirkt:
Raffael Fürpaß, Max Jauk, Thomas Krottmaier – Schüler der 4.a Klasse des Schuljahres 2018/19 der Neuen Musikmittelschule Eibiswald
Schulrätin Dipl.-Päd. Monika Meßner - Oberlehrerin für Geschichte in der Neuen Musikmittelschule Eibiswald
Schulrat Herbert Blatnik – Historiker in Eibiswald
Dr. Siegfried Gödl - Pfarrer des Pfarrverbandes Eibiswald, Soboth, St. Lorenzen ob Eibiswald und St. Oswald ob Eibiswald
Mag. Petra Greeff – Museum für Geschichte in Graz
Gemeinderat Mag. Johann Jauk – Obmann des Ausschusses für Tourismus, Kultur, Umwelt und Landwirtschaft sowie Freizeitanlage Erlebnisbad der Marktgemeinde Eibiswald
Aufgestellt am: 6. Juni 2019
Die "Rothweiner Kirche" wurde in den Jahren 1964 – 1967 erbaut. Architekt Kurt Weber-Mzell hat die Steinkirche mit parabolischem Grundriss geplant und im Scheitel mit einem runden Steinaltar ausgestattet. Darüber spendet eine Lichtkuppel das einzige Tageslicht für die Kirche. Die im Dachreiter frei hängende Glocke mit 80 kg wurde 1967 geweiht. 1973 wurden dann nach Entwürfen von Traude Weber-Mzell fünf Kunstharz-Farbfenster mit der Thematik Weihnachten – Ostern – Pfingsten, flankiert von Frühling und Herbst, geschaffen und die Messkapelle eingeweiht. Die Statuen des hl. Klemens und der hl. Maria an den Seitenwänden stammen von einheimischen Holzschnitzern. Das Altarkreuz und die Kirchenbänke nach dem Entwurf von Kurt Weber-Mzell wurden 1980 in einer ökumenischen Feier gesegnet.
Sobother Abwehrkampf und Grenzziehung im Süden nach dem Ersten Weltkrieg
Die Eibiswalder Volkskompanie hielt nicht nur den Radlpass besetzt, um heimkehrende Soldaten der Südarmee zu entwaffnen. Die Volkswehrmänner richteten einen Patrouillendienst von St. Pongratzen bis in die Soboth ein, verlegten eine Telefon-leitung vom Radlpass bis zum Hauptquartier beim stillgelegten Eibiswalder Stahlwerk und bauten in den Wäldern Erdbunker für die Außenposten. Auf Grund der Marburger Vereinbarung vom 13. Februar 1919 wurde eine entmilitarisierte Zone zwischen den Truppen der Republik Deutschösterreich und des Staates der Serben, Kroaten und Slowenen, kurz SHS-Staat, geschaffen. Von nun an durften nur mehr kleine Wachmannschaften an der Grenze Dienst tun. Bald darauf wurde eine vorläufige Demarkationslinie gezogen, die schon ungefähr dem Verlauf der späteren Staatsgrenze entsprach, jedoch den Ort St. Lorenzen durchschnitt. Zu Ostern 1919 geriet alles in Unruhe. Slawen sind aus ganz Kärnten vertreiben worden und Kärntner Einheiten mit Unterstützung von Studentenkompanien waren bereits in das slowenische Drautal eingedrungen. In kurzer Zeit standen in Eibiswald fast 1000 Mann marschbereit. Doch die Steiermärkische Landesregierung verbot das Unternehmen, der Radlpass durfte nicht überschritten werden.
Heimgekehrte Soldaten erklärten in einer Versammlung Anfang November 1918 ihre Zugehörigkeit zu Deutschösterreich. Von slowenischen Gendarmen, die in St. Jakob in der Soboth hin und wieder Nachschau hielten, war zu erfahren, dass die Soboth ein Teil des SHS-Staates sein wird. Aus diesem Grund nahmen viele Sobother an der Kundgebung für Österreich vor der amerikanischen Studienkommission im Jänner 1919 in Lavamünd teil. Am 21. Februar 1919 marschierten vier jugoslawische Gendarmen nach Soboth und beschlagnahmten das Schulhaus, um es in einen Gendarmerieposten umzufunktionieren. Serbische Offiziere, die sich kaum mit der Bevölkerung verständigen konnten, kamen mit einigen Soldaten zu Sobother Bauernhöfen und verteilten Einberufungsbefehle. Daraufhin flüchteten die betroffenen Sobother Burschen nach Ettendorf. In der Nacht vom 7. auf den 8. März 1919 kamen sie zurück und umzingelten, verstärkt durch eine Abteilung der Kärntner Volkswehr, die Unterkünfte der auf 22 Mann angewachsenen slawischen Besatzung und nahmen diese gefangen. Am 10. März 1919 rückte eine starke jugoslawische Abteilung gegen Soboth vor. Beim Meßnerkreuz in der Soboth fielen die ersten Schüsse, worauf sich die Jugoslawen wieder nach Hohenmauthen zurückzogen